Ratsch-Bladl Archiv – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 11/2006-05/2009

15.9.2008

Wochenende auf der Reiteralpe / Traunsteiner Hütte

Filed under: Tourenberichte — admin @ 15:09

12.- 14.09.2008, mit Rudi Hofschaller

Letztes Jahr fiel diese Tour heftigem Schneefall zum Opfer, heuer klappte es! Zwar verhieß diesmal der Wetterbericht auch nicht gerade eitel Sonnenschein, aber Rudi ließ sich davon nicht entmutigen. So fuhren wir nach Unter- bzw. Oberjettenberg, stellten dort für die Rückkunft ein Auto ab und fuhren weiter zur Schwarzbachwacht. Von hier erfolgte der Aufstieg zum Karl–Merkenschlager-Haus (= Neue Traunsteiner Hütte, 1560 m). Dorthin gibt es drei gleich lange Zugänge mit je etwa 1.000 Hm im Anstieg: Reit bei Lofer, Oberjettenberg und Schwarzbachwacht. Wir marschierten also von Schwarzbachwacht über den Wachterlsteig und die Saugasse hinauf zur Hütte und machten da erst mal Rast und Quartierbelegung. Danach hatten die meisten noch Lust, einen der Drei Brüder zu erklimmen. Leider hatten wir keine Sicht, dichter Nebel hing zwischen den mächtigen Felsen der Reiteralpe. Ein geselliger Hüttenabend beschloss den Tag … und Regen trommelte an die Fenster!

Anderntags hingen immer noch dichte Nebelschwaden über den Berggipfeln, aber es regnete nicht. Also machten wir uns auf den Weg zum Wagendrischlhorn (2251 m), ein klingender Name in diesem Gebirgsstock.  Über die Alte Traunsteiner Hütte auf österreichischer Seite führt der Weg zum Teil recht steil und anspruchsvoll über die Rossgasse dem Ziel entgegen. An manchen Stellen kommen auch die Hände zum Einsatz, der Gipfel will schon errungen sein. Aber nicht prächtige Rundsicht, die man von dort aus hätte, war unser Lohn, dichtes Nebelgewabere umlagerte all die schönen Berge ringsum. Der Abstieg über die Steinberggasse erfordert wieder volle Aufmerksamkeit und lange dauert es, bis man ins Grüne kommt. Schwalbenwurzenzian mit seinem leuchtend schönen Blau und Deutscher Enzian neben Glockenblumen sind die wenigen Blumen, die wir noch fanden. Ein kurzer Gegenanstieg über sehr sumpfige Wiesen zur Traunsteiner Hütte beschließt den Tag, der uns zwischenzeitlich auch leichten Regen brachte.

Am letzten Tag hatte Rudi für uns eine kürzere oder längere Tour auf Lager, das sollte das Wetter entscheiden. Leider wurde daraus weder das Eine noch das Andere, denn kurz vor Abmarsch gab’s Nieselregen, also Talabstieg. Regendicht verpackt begannen wir den langen Marsch nach Oberjettenberg, wo wir ein Auto abgestellt hatten. Im Auf und Ab geht es dem Schrecksattel zu (Gedenkstätte für verunglückte Alpinisten, 1620 m), dann erfolgt der endgültige Abstieg über den gut ausgebauten, im oberen Teil auch steilen Schrecksteig hinunter zur Forststraße/Teerstraße. Die Fahrer werden von Rudi zu ihren Autos an der Schwarzbachwacht gebracht und dann, als wir alle wieder beisammen sind, kehren wir noch zu Mittag im schönen „Alpengasthof Weißbach“ ein, wo wir äußerst freundlich und flink mit allerlei Köstlichkeiten verwöhnt wurden

Die Reiteralpe gehört im Bayrischen Teil zum Nationalpark Berchtesgaden, (insgesamt 20.800 Hektar groß, Kernzone Königssee). Der mächtige Gebirgsstock baut sich aus Dolomitenkalk auf (schroffe Felswände), der auf runsigem Ramsaudolomit aufliegt, am Sockel sind tonige Werfener Schichten eingelagert (Wiesen/Almen). Auf dem trockenen Kalkschuttboden kommt nur spärliche Vegetation auf, erst unterhalb von 1700 Hm gedeihen Almrosen, Latschen, Zirben und auch Lärchen. Der weit gereiste Naturwissenschaftler Alexander von Humboldt bezeichnete das Berchtesgadener Land als einen der schönsten Flecken auf der Erde (einsetzender Fremdenverkehr vor 1900). Einige aus unserer Gruppe kannten die Reiteralpe nicht. Wirklich schade, dass man all die schönen Berge nicht sehen konnte, das wär’ schon das i-Tüpfelchen gewesen. Ansonsten sind die Kranzler bekanntlich ja wetterfest und so leicht nicht umzuhauen. Dank nochmals an Rudi, der in gewohnt ruhiger und umsichtiger Art die Touren plante und führte!

Mit dabei waren: Müller Franziska und Fritz, Rutzmoser Ingrid, Puchta Lydia und Gernot, Faltermeier Irmi und Sebastian, Orthuber Marianne und Georg, Schrögmeier Maria und Anton, Beate Schmidt, Silvia Hofschaller, Erika Wenhart (Bericht)

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