Ratsch-Bladl Archiv – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 11/2006-05/2009

28.6.2008

Fotos aus Korsika online

Filed under: Korsika — admin @ 14:40

Liebe Korsika-Fahrer (und andere Interessierte),

ab sofort sind meine Fotos aus Korsika in einer Online-Dia-Show zu betrachten unter
http://www.alpenverein-erding.de/korsika-fotos/album/

Übrigens: Hans Mau und Reini Zölch werden ihre Fotos unserer gemeinsamen Fahrt bei einem Dia-Abend präsentieren; der Termin steht allerdings noch nicht fest. Alle Korsika-Fahrer/innen werden aber rechtzeitig informiert.

Viel Spaß wünscht Euch
Hans Sterr

11.6.2008

Korsika: Wanderung zur Bocca di Bonassa (1153 m)

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 19:57

06. Mai 2008, mit Günter Hein – Mit dem Bus ging es am frühen Morgen zu unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz Auberge de la Forèt de Bonifatu. Die Fahrt dorthin war ein Erlebnis und für manche Teilnehmer sehr aufregend. Kurz gesagt, dem Busfahrer wurde Millimeterarbeit über die Brückenpassagen abverlangt. Nach etwas längerer Anfahrt – eigentlich war eine Stunde geplant – kamen wir wohlbehalten auf dem Parkplatz an. Hier wurden die Gruppen für die Tagestouren zusammengestellt und dann konnte es losgehen.

Für die Wanderung zur Bocca die Bonassa hatten sich sieben Kranzler/innen entschieden. Von der Auberge (Gasthof) ging es etwa 50 m auf der Straße zurück bis zu einer Brücke und dann hier links auf den orange markierten Fernwanderweg „Mare e Monte“ in Richtung Bocca die Bonassa. Der Weg führte uns zuerst durch einen Mischwald und später in etwas steileren Kehren durch den Kiefernwald nach oben. Zwischendurch hatten wir immer wieder schöne Ausblicke auf die Bergwelt von Korsika. Viel Zeit zum Fotografieren nahmen wir uns auch. Bei der Gruppe war auch unser Naturreferent Günther Witt. Es wurden an ihn viele Fragen gestellt und auch beantwortet.

Wir alle wunderten uns, warum der Waldboden so aufgewühlt war und konnten uns zunächst keinen Reim daraus machen. Im Laufe der Zeit kamen wir zu der Erkenntnis, dass es sich hier um Grabungen von Wildschweinen handeln kann, was uns später auch bestätigt wurde. In knapp drei Stunden erreichten wir die Passhöhe „Bocca di Bonassa“ und machten eine ausgiebige Rast. Von hier aus hatten wir einen schönen Ausblick auf den Hauptkamm der korsischen Berge und den Golf von Calvi.

Der Rückweg, auf einer anderen Route, führte uns wieder durch Kiefernwald, Mischwald und Maccia zu unserem Ausgangspunkt zurück. Nach einer Einkehr in der Auberge fuhren wir zu unserem Camp „Zum störrischen Esel“ zurück.

Tourenleitung und Bericht: Günter Hein
Teilnehmer: Klein Guntram, Niedermeier Erika, Ottmann Günter, Ritzer Marianne, Witt Günther, Zech Eleonore und Martin

8.6.2008

Korsika: Mountainbiketour in das Fangotal

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 22:02

Samstag, 10.05.2008 mit Leo Rauschecker – Nachdem wir kurz vor 8 Uhr in der Ferienanlage unsere Mountainbikes in Empfang genommen haben, können wir pünktlich starten. Wir fahren durch den Pinienwald, zweigen auf die D81 in das Figarellatal ab und kommen bald am Flughafen von Calvi vorbei. Von Calvi bis Suare ist die Steigung recht moderat, gerade richtig zum Warmfahren. Ab Suare beginnt der längste Anstieg der Tour (ca. 4 km, 300Hm) auf den Bocca di Marsolinu (443 m) hinauf. Nach einer kurzen Pause können wir von hier aus ca. 15 km fast wieder bis auf Meereshöhe abfahren. Das macht allen so richtig Spaß. Ab der Fangobrücke kommen wir an den Abzweigungen nach Galeria und Porto vorbei, aber wir bleiben auf der Strasse neben dem Fangofluss. Von der Ponte Vecchiu aus können wir einen Mann beobachten, der sich in dem eiskalten Wasser des Fango sichtlich wohl fühlt. Wir bleiben immer wieder stehen um die herrlichen farbigen Felsformation im Fluss zu bestauen. Ausserdem haben wir alle das Gefühl, dass wir regelrecht in das Tal hineingetragen werden, denn für die Steigung erscheint uns der Kraftaufwand zu gering.

Im Fangotal

Kurz nach 11 Uhr erreichen wir Barghiana (212m), den vorletzten Ort im Tal. Da wir noch einige Kilometer vor uns haben, entschließen wir uns hier, wieder umzudrehen. Obwohl wir in der Bar nur Kaffee und Eis bestellen – zum Essen gibt es hier nichts – werden wir sehr freundlich aufgenommen. Hier können wir auch unsere Wasserflaschen auffüllen lassen, als Zugabe sogar mit Eiswürfeln zur Kühlung. Auf der Rückfahrt lassen wir es uns nicht nehmen, wenigstens auch einmal, wenn auch nur mit den Füßen, im Fluss gewesen zu sein.

Bei der Talfahrt wird uns jetzt die Unterstützung bei der Bergfahrt bewusst. Obwohl es vom Gelände her ganz schön abwärts geht, kommen wir kaum in Fahrt, denn der Küstenwind bremst uns ab. An der Fangobrücke beginnt unsere Strasse D81b an der Westküste hinauf nach Calvi. Zuerst schlängelt sich die Strasse zur Bocca Bassa (122m) hinauf und dann geht es wieder hinunter nach L’Argentella fast bis auf Meereshöhe.

Tour mit Aussicht

Der zu dieser Jahreszeit einsame Kiesstrand kurz nach L’Argentella ist einen Abstecher wert. Wir sind alle mit dem Sammeln von Steinen beschäftigt, mit einer mehr oder weniger großen Ausbeute. Inge und ich können auch der Versuchung nicht wiederstehen hier im Meer zu baden. Die Abfrischung tut gut, denn jetzt geht es in der Nachmittagssonne wieder hinauf nach Bocca Serria (146m). Die Nachfrage nach Wasser bei Leuten vor einem einsamen Haus bringt nichts, so teilen wir uns die letzten Getränkevorräte. Jetzt freuen wir uns schon auf die Snackbar in der Bucht von Nichiareto, die uns von der Erkundungstour her am Mittwoch bekannt ist. Kurz vor Ende der Tour können wir bei dieser Einkehr nochmals Kräfte mobilisieren, denn zwischen hier und Calvi liegen noch einige Anstiege. Wir sind aber alle froh, als wir nach Calvi unsere Ferienanlage zum Störrischen Esel nach 92 km und ca. 1000 Hm erreichen.

Tourenleitung und Bericht: Leo Rauschecker
Teilnehmer: Budil Günther, Hundmeier Inge, Orthuber Marianne und Georg, Witt Resi

2.6.2008

Was für ein Glück …

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 20:44

… hatten wir mit dem Wetter bei unserer Korsika-Reise. Dass es auch ganz anders geht, vor allem noch zu dieser Jahreszeit, zeigen die tragischen Ereignisse in den Tagen nach unserer Abreise:

Zwei Wanderer auf Korsika erfroren
und
Überflutungen auf Korsika

30.5.2008

Korsika: Bergtour zum Capu di a Veta (703 m)

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 19:58

Freitag, 09.05.2008, mit Leo Rauschecker – Nachdem die Busfahrer bereits vorher Richtung Porto das Feriendorf verlassen haben, machen wir und kurz nach 8 Uhr auf den Weg zum Hausberg, zum Capu di a Veta. Vom Feriendorf aus gehen wir Richtung Süden bis zum Hotel Corsica und weiter geht es auf einem staubigen Fahrweg bis zum Hochspannungsmasten. Viele Blumen und vor allem Zistrosen stehen überall am Weg in voller Blüte. Für die Fotografen bieten die Blumen reichlich herrliche Motive.Bei der Gipfelbrotzeit gibt es sogar ein Fünfgänge-Menü – jeder steuert etwas von dem Mitgebrachten bei. (Wildschweinwurst und Bagette, Kuchen, Kekse, Studentenfutter und Apfel).

Auf Tour

Nach ausgiebiger Brotzeit und Rundumsicht steigen wir auf der Ostseite des Berges wieder ab. Durch Macchia und Plattenzonen und interessanten farbigen Felsformationen steigen wir wieder abwärts. Wir finden sogar den Zistrosenwürger, den wir im Auftrag von Günther Witt fotografieren sollen. Teilweise ist die Macchia so hoch, dass der ausgewaschene Weg in einem schattigen Tunnel aus zugewachsenen Stauden verläuft. Nachdem wir wieder auf der Strasse sind, ist es nur noch ein kurzes Stück, bis wir unser Feriendorf kurz nach 14 Uhr erreichen.

Tourenleitung und Bericht: Leo Rauschecker
Teilnehmer: Kratzer Hans, Orthuber Marianne und Georg, Treml Erika, Witt Resi und Wunderle Hans

Korsika: Carrozzu-Hütte und Spasimata-Hängebrücke

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 19:56

Dienstag, 06.05.2008, mit Leo Rauschecker – Nach einer abenteuerlichen Fahrt mit dem Bus, die unserem Busfahrer Dieter eine wahre Höchstleistung abverlangt, erreichen wir den Parkplatz Auberge de la Foret de Bonifatu. Unser Bus ist einfach für korsische Verhältnisse zu lang und umdrehen wäre auf der Strasse bis zum Parkplatz sowieso nicht möglich gewesen.

Im Tal des Figarella

Vom Parkplatz aus folgen wir zuerst dem Forstweg durch schattige Kiefernwälder entlang dem Ufer des Figarella-Baches. Nach der ersten Hängebrücke steigt unser Weg etwas steiler an und nach einigen sportlichen Einlagen eim Überqueren von einigen Bachläufen gelangen wir über plattige Passagen teils seilgesichert zur Spasimata-Hängebrücke. Obwohl wir die Brücke nur einzeln überqueren, kommt diese in der Mitte ganz schön ins schaukeln. Nach einer kurzen Rast auf der anderen Seite geht es wieder zurück und hinauf zur Carrozzu-Hütte (1270m ).

Hängebrücke über den Figarella-Bach

Auf dem Weg sind viele Prozessionsspinner und Eidechsen unterwegs, da heißt es aufpassen. Bei einer weiteren Pause auf der Hütte werden die letzten Brotzeitreste verzehrt. Da wir noch reichlich Zeit haben, wird in der Nähe der ersten Hängebrücke die Gelegenheit für eine Abkühlung im Bach genutzt, Hans schwimmt sogar im Wasser. Irgendwann aber drängt doch die Zeit zum Aufbruch damit wir rechtzeitig unseren Ausgangspunkt erreichen.

(9 Uhr 20 – 16 Uhr, 750 hm)

Tourenleitung und Bericht: Leo Rauschecker
Teilnehmer: Döllel Eva-Maria und Hans, Hettenkofer-Katterloher Maria, Katterloher Bernhard, Puchta Lydia, Wanderer Jakob und Wörndle Ade.

28.5.2008

Capu Rossu – unvergleichliche Aussichtskanzel am Golf von Porto

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 06:04

Wanderung an Korsikas zerklüfteter Westküste – hinaus auf eine kühne Felsklippe

So sanft sich die Ostküste Korsikas mit seinem Hügelland, den breiten Schwemmlandebenen und den flachen traumhaften Stränden präsentiert, so wild und unnahbar zeigt sich die Küste im Westen der Insel, da, wo viele kleine durch tiefe Flusstäler getrennte Gebirgszüge aus Granit, Gneis und Porphyr in steilen Klippen und Buchten ins Meer fallen.

Von der gewundenen Küstenstraße aus ist es bereits von weitem zu sehen, das Capu Rossu, das kühn nach Westen hinaus ragende Kap aus rotem Porphyr. Hier ist der westlichste Punkt Korsikas. Hier verliert sich der Golfe de Porto, der mehr als 10 km tief in die wilde Westküste Korsikas einschneidet, im Mittelmeer.

Capu Rossu mit Tour de Turghio

Vom Ausgangspunkt der Tour aus sind bereits Verlauf und Ziel der „Tour de Capu Rossu“, der hoch auf dem Kap thronende Genuesenturm, schön zu überblicken. Zuerst geht es sanft zwischen lichter blühender Macchia hinunter in die Senke vor dem sich in braunrotem Fels erhebenden Kap. Schlängelt sich der Weg anfangs noch gemächlich in weit ausholendem Bogen durch das dunkle Macchiagebüsch kapwärts, so legt er jäh an Steilheit und Schönheit zu, sobald er den Fuß der rot aufgetürmten Porphyrfelsen erreicht. Das vergnügliche Ansteigen durch die Felsen der anfangs steilen, aber reich mit Blumen gesäumten Rinne, lässt den trainierten Wanderer rasch die Mühe und Hitze des Ansteigens vergessen. Erst ganz zuletzt, da wo bereits die kühle Brise vom Meer her das Steigen erleichtert, ist das Ziel erreicht, der Tour de Turghio, der Turm der auf dem Capu Rossu thront.

Welch eine herrliche Rundsicht! Im Norden der Golfe de Porto mit seinem tiefblauen Wassern, gesäumt von den schroff gesplitterten Felsabstürzen der geborstenen Steilküste, die hier 300 Meter senkrecht in türkiesfarbene Buchten hinabstürzt; im Osten die schmale felsige Landzunge auf der wir hergewandert sind, die Felsformationen der Calanche und dahinter sich klar abzeichnend die schneebedeckten Berge; im Süden reihen sich unzählige Felsrücken und Buchten horizontwärts aneinander und im Westen verschmelzen in dunstiger Weite Himmel und Meer.

Die Teilnehmer:
Döllel Eva-Maria, Döllel Johann, Klein Karin, Klein Gundram, Kopf Bärbel, Niedermeier Erika, Ottmann Christa, Ritzer Marianne, Ruhland Karl, Scholz Annemarie, Sperle Meta, Wanderer Christa, Wanderer Jakob, Wörndle Sonja, Ziegelmeier Helga. Ihnen danke ich für ihre Begleitung. Euer Reinald Zölch

Daten zu Tour:
Sagenhafte Aussichtstour zum Genuesenturm auf der roten Felsenklippe Capu Rossu. Die Wanderung zu der 300m senkrecht abfallenden Felsenklippe gehört zu den eindrucksvollsten Erlebnissen Korsikas. Leichte Kurzwanderung auf guten Pfaden. 500 Hm, 3.00 Stunden Gesamtgehzeit.

Wanderung hinauf zum Refuge d’Ortu di u Piobbu, 1588 m

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 06:02

Von Blumen begleitet durch lichtdurchfluteten Kiefernhochwald zu einer korsischen Berghütte

Das Forsthaus Maison Forestiere Bonifatu ist beliebter Ausgangspunkt für Touren im Herzen des Cirque de Bonifatu. Hier im Nordwesten der Insel beginnt das eigentliche „Gebirge im Meer“, jener Gebirgszug, der, einem Rückrat gleich, sich mit mehr als 50 Gipfeln über 2000 m – darunter sein Kulminationspunkt, der Monte Cinto mit 2706 m – von Nordwest bis Südost durch die gesamte Insel zieht. Vom gut erreichbaren Forsthaus zieht ein herrlich vielfältiges Tal entlang des Malagjia-Bachs sehr abwechslungsreich in nordöstlicher Richtung hinauf zum Refuge d’Orto di u Piobbu in 1588 m Höhe.

Refuge d'Ortu di u Piobbu

Das erste Wegstück ist ein breiter Forstweg entlang der rauschenden Figarella mit ihren glasklaren großzügigen Badegumpen, die zum Verweilen einladen. Gleich nach der Abzweigung vom gemeinsamen Weg zur Carrozzu-Hütte kehrt Einsamkeit ein. Gerade zwei Wanderern werden wir heute begegnen. In einem eng eingeschnittenen Tälchen geht es auf befestigtem Weg hinauf. Gegenüber blitzen die Bohrhaken eines Klettergartens in der Felswand. Bald weitet sich das Tal. Dort, wo der Weg sich auf der südexponierten Talseite in weit ausholenden Kehren durch die von rostrotem Porphyr geprägte Felslandschaft hinaufschlängelt, zeigt er sich von seiner bezaubernden Seite. Kontrastreich und mit intensiv typischer Färbung begleitet uns das Farbenspiel von duftendem Lavendel, stacheligem Ginster, buschiger Weißer und Roter Zistrose und hochgewachsenem Affodill, aus dunklem Violett, sattem Gelb, strahlendem Weiß und frechen Pinktönen. Bei etwa 1000 m wechselt der Wanderweg auf die andere, schattige Talseite. Urwüchsiger lichter Bergwald mit mächtigen Lariciokiefern nimmt uns auf. Für die nächsten 500 Hm stellt der schattenspendende Urwald die gewaltige Kulisse unseres steiler werdenden Anstiegs. Gefallenen Baumriesen kündigen die Waldgrenze an. So unvermittelt, wie er uns aufnahm, entlässt uns der Hochwald wieder aus seinem Bann. An einer Wegkehre auf einem Rücken weicht der Bergwald ganz einer offenen Landschaft mit kleinwüchsigem Gehölz aus Baumheide, Ginster und hellstämmigen Birken. Ein herrlicher Rastplatz. Der Blick schweift vom schneebedeckten 1951 m hohen Cappu a u Ceppu aus grauem Granit im Südwesten nach Nordwesten hinaus ins weite Tal der Figarella bis zu den rotfarbenen, 2010 m hohen Felszähne der Capu a u Dente, im Nordosten. Bald ist das Refuge d’Ortu di u Piobbu sichtbar.

Die dunkle Holzhütte mit ihren grünen Fensterläden ist offen, der Hüttenwart nicht da. Die Terrasse des Refuge ist ein prächtiger Aussichtsplatz. Hier lässt es sich trefflich verweilen. Die kleine mit rotem Blech gedeckte Hütte steht herrlich gelegen im weiten Rund des Talschlusses, umgeben von Birkenwäldchen mit Büscheln von jetzt in voller Blüte stehendem grüngelb leuchtendem Nieswurz.

Das Refuge d’Ortu di u Piobbu ist wie alle korsischen Berghütten im Besitz der Forstverwaltung und eine Selbstversorgerhütte. Die Nächtigung kostet laut Anschlag 9,50 €. Etwa 100 m von der Hütte entfernt, gibt es einen windgeschützten überdachten Kochplatz mit eingerichteten Gaskochstellen und auch ein Häuschen mit WC und Waschgelegenheit. Wer den korsischen Weitwanderweges GR 20 in Nordsüdrichtung von Calenzana aus bis zu seinem Ende in Conca geht, nächtigt hier zum ersten mal, bevor es auf der Zweiten Etappe weiter zur Carozzu-Hütte geht.

Für den Abstieg empfehlen wir nicht denselben Weg, sondern einen anderen, aussichtsreicheren, auf dem sich immer wieder schöne Blicke auf die Berge im Süden und zurück zur Hütte eröffnen. Man wählt dazu, nach dem Wechsel auf die orografisch rechte Talseite, die beschilderte Querung südlich unterhalb der Punta Pinzalona (1225 m) und den anschließenden Abstieg auf deren Südwestrücken hinunter zur Punta di Ficaghiola (861 m). Von dort leitet ein steiler aber bequemer Waldweg hinunter zum Forsthaus Maison Forestiere Bonifatu, das nach Überquerung einer Hängebrücke und einem kurzen Gegenanstieg erreicht wird.

Die Teilnehmer:
Budil Günther, Kirmair Josef, Ottmann Christa, Puchta Gernot, Stimmer Robert, Trinkberger Fridoline, Wenhart Erika, Zölch Katja Victoria.
Ihnen danke ich für ihre Begleitung und im Besonderen dem Kratzer Hans für die partnerschaftliche Leitung der Tour. Euer Reinald Zölch

Daten zur Tour:
Langer, gemütlicher Waldanstieg zur Hütte am Fuß des Capu a u Dente. Das leicht erreichbare Refuge gehört zu den schönsten Hüttenzielen im Norden Korsikas; Höhenunterschied 1050 Hm, Gesamtgehzeit 6 Stunden; empfehlenswerte Abstiegsvariante über Punta di Ficaghiola (861 m).

Klippenwanderung bei Calvi an der NW-Küste Korsikas

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 05:53

Über prächtig grobe Granitklippen zu feinsandigem Strand

Vom Wilden zum Sanften und vom Groben zum Feinen, so könnte man die Wanderung an der Nordwestküste Korsikas kurz und knapp auf den Punkt bringen. Die „Tramway de la Balagne“ bringt uns von der Hafenstadt Calvi bis zur Haltestelle „Giorgio“, dem Ausgangspunkt der Tour. Auf Pfadspuren sucht man sich den besten Weg durch die weiß und gelb blühende stachlige Macchia hinunter zur nahe gelegenen Bucht Portu Algajo. Weglos geht es direkt am Meer entlang über Klippen aus rauem Granit, über und neben uns die vielfältige bunt blühende Flora der Küstenvegetation. Immergrüne Sträucher und zahlreiche Blumen, wie weiße Zistrose, gelber Zistrosenwürger, weiße und pinkfarbene essbare Mittagsblume, Hasenschwänzchen und viele, viele andere Pflanzen sind dort zu bestaunen.

Besonders wild und schön zugleich zeigen sich zwei ins Meer ragende felsige Klippen, um welche sich die Route schlängelt. An der eher steilen Puntu Carchincu türmt sich schroffes Felsgestein aus von Wind und Meer gerundetem Granit. Ganz anders präsentiert sich der bald folgende schöne Aussichtspunkt, Punta Caldanu. Dort steht ein verfallener Sarazenenturm über weitläufigen Granitflächen, die, von Meerwasser und Wind poliert, weit ausgebreitet sanft ins Meer hinunter geleiten. Hier trifft man auf „Einlegearbeiten“ von ganz besonderer Art. Schwarzbraun gefärbte Adern aus Basalt und erhabene Quarzadern durchziehen wie Narben die hellen Flächen des Granitgesteins. Riesige Granitblöcke säumen den Weg.

Blick von der Punta Caldanu nach Calvi

Diesem wilden und bezaubernden Küstenabschnitt folgt eine sanftere granitgesäumte Küstenlandschaft mit wunderschönen, geschützten und feinsandigen Buchten, die zum Bade laden. Wie gesagt, vom Wilden zum Sanften. Hinter einem Felsvorsprung ändert sich das Gesicht der Küste vollkommen. Das Schwemmdelta des Fiume Seccu Rau ist erreicht. Äußerst grober Kies trennt hier Meer und Land. Der bisherige Tanz über den warmen rauen Granit wird abgelöst durch teils mühsames Stapfen auf grobem Geläuf. Die ständig wechselnde Buntheit der wirklich großen Kiesel, keiner wie der andere, lenkt jedoch ab und verführt zum Sammeln. Nach der Einmündung des kalten Bachs Ruissea de Campu Longu wechselt der Strand zum zweiten Mal in Gänze sein Gewand. Der bunte Kiesstrand wird abgelöst vom feinen Sandstrand des Golf de Calvi. Wie gesagt, vom Groben zum Feinen. Barfuß, mit hochgekrempelten Hosen, die Schuhe in der Hand und den Kopf voll von Eindrücken geht es zurück nach Calvi.

Die Teilnehmer:
Döllel Eva-Maria, Etzel Agnes, Etzel Herrmann, Groden Gisela, Hein Günther, Kopf Bärbel, Linke Alexander, Mau Ottilie, Ottmann Christa, Ottmann Günther, Roming Petra, Ruhland Karl, Teige Karin, Witt Günter, Wörndle Adolf, Wörndle Sonja, Ziegelmeier Helga, Zölch Katja Victoria.
Ihnen danke ich für ihre Begleitung. Euer Reinald Zölch

Daten Zur Tour:
Fahrzeit Calvi – Giorgio ca. 20 min., Einzelfahrschein 3,60 € (Mai 2008); 3-4 Stunden Gehzeit; ca. 50 Hm; Wanderung unmittelbar am Meer entlang, anfangs in stetem Auf und Ab; ab Baie Algajo ca. 5 km Granitklippen mit eingelagerten Sandbuchten, nach Punta Carchincu – unterhalb des Privatanwesens – kurzer leichter seilversicherter Abschnitt, schöner Aussichtspunkt am verfallenen Sarazenenturm der Punte Caldanu; anschließend zwei kleine feinsandige Badebuchten, jeweils mit Einkehrmöglichkeit (teuer) direkt am Strand; anschließend 2 km grober Kiesstrand, hier Militärgelände bis zur Bacheinmündung (Durchgang am Strand geduldet); zuletzt barfuß am feinsandigen Strand zurück nach Calvi.

22.5.2008

Korsika: Sonnenuntergang an der Punta Revellata

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 13:38

Eigentlich sollte uns diese Korsika-Abschieds-Tour ja an die Kirche Notre Dame de la Serra führen, aber da hätten wir entweder auf das Essen oder die Sonne verzichten müssen: Essenszeit und Sonnenuntergang waren nicht kompatibel … so sind wir dann mit dem Bus durch Calvi gefahren (irrtümlicherweise durch die Stadt, aber der Dieter mag inzwischen enge Straßen) und hinaus an die Punta Revellata, wo wir es uns unweit der Straße bequem gemacht haben.

Erfreulicherweis hat uns trotz Wetterumschwungs die Sonne dann auch noch den Gefallen getan, zum Abschied eine schöne Färbung anzunehmen, und so konnten wir bei einem netten Ratsch und auch einem Glaserl Wein, das sich etliche Teilnehmer mitgebracht hatten, die Sonne im Meer versinken sehen.

An der Punta Revellata

Mit dabei waren: fast alle

Tourenleitung und Bericht: Hans Sterr

Older Posts »

Powered by WordPress