Tiefschnee fahren ja mei, des wär schee, wenn ma des so richtig kenna dadat (das wäre schön, wenn man das so richtig könnte). Und außerdem steht doch bei fast allen Skitouren des DAV Erding, dass dieses Können als Voraussetzung mitzubringen ist. Was liegt also näher als Alpenkranzl auch einmal einen Tiefschneekurs anzubieten. In Zusammenarbeit mit der Skischule Fieberbrunn wurde also im Dezember 2008 ein dreitägiger Kurs geplant. Und die Nachfrage war so groß, dass sogar ein zweiter Skiguide nachgebucht werden musste.
In manchen Jahren liegt ja im November bereits Schnee. Nicht so dieses Jahr. Und so wurde es am Ende nochmals spannend, ob der Kurs überhaupt in Fieberbrunn stattfinden konnte. Aber der Wettergott hatte Gnade und so schneite es direkt zwei Tage zuvor. Allerdings war auch das Wetter am Kurswochenende alles andere als „tarumhaft“. Naja, alles kann man nicht haben.
14 Kranzler machten sich also am Freitag auf nach Fieberbrunn. Die Fahrgemeinschaften zu bilden war dabei schon spannend genug. Reisten doch teilweise Teilnehmer aus Frankfurt (wegen Job), München, Freising, Erding und nicht zuletzt Oberaudorf (fast ein Heimspiel) an oder hatten kein Auto zur Verfügung. Aber auch dieses Kapitel lies sich bewältigen.
Nach einer kurzen Einweisung unserer beiden Guides in den Räumen der Skischule machten wir uns auf dem Weg. Als alter Skitourengeher wieder einmal mit dem Lift den Berg hochzufahren war schon ein wenig ungewohnt. Und dann auch noch wegen der Gruppeneinteilung den Skilehrern vorfahren. Puh geschafft! So wurde jeder von uns nach seinem skifahrerischen Niveau in eine der beiden Gruppen verteilt.
Da die Sichtverhältnisse relativ schlecht waren (es schneite immer noch) sollten wir zuerst unsere Technik auf der Piste korrigieren und verbessern. Carven war dabei angesagt. Also Bergschulter nach vorne (aber nicht zu weit), den Oberkörper taloffen und leicht nach vorne gebeugt, die Knie in Richtung Hang (aber nur die Knie) und die Hüfte bleibt über den Schwerpunkt (=Bindung). Außerdem Hände nach vorne und dann im Moment der Drehung (diese macht der Ski ganz von selbst) den Belastungswechsel (oder war es andersrum?). Und das alles auf einmal. Ich wusste gar nicht, dass Skifahrern so schwierig sein kann und wie ich bisher überhaupt den Berg lebend herunter gekommen bin. Aber unsere Lehrer sind geduldig und wissen uns immer wieder Tipps mit auf den Weg zu geben. Auch einige ganz interessante Übungen kamen hinzu die jeder von uns auch später selbst durchführen kann.
Leider zeigt sich der Wettergott nicht ganz so gnädig. Am Samstag gelingt es zwar zumindest einer der beiden Gruppen auch einmal abseits der Piste in den Tiefschnee zu fahren. Aber eine von uns merken ganz schnell, dass die Technik noch nicht so richtig sitzt. Also zurück auf die Piste und üben, üben, üben. Den ganzen Tag stürmt es außerdem. Wir sind für jede Hüttenpause dankbar. Gelernt habe ich auch, dass es in Fieberbrunn einen Sessellift gibt, den man Kühlschrank nennt. Der Begriff kommt nicht von ungefähr und am Sattel bei der Bergstation stürmt es schrecklich.
Am Samstagabend geht dann leider der Schnee in Regen über und auch am Sonntag war es im unteren Bereich des Skigebietes eher regnerisch. Hinzu kam noch, dass die Lawinenlage auf drei bis vier anstieg. An ein Fahren abseits der Pisten war also (leider) nicht mehr zu denken. Die Stimmung litt außerdem ein wenig, da eine Teilnehmerin am Nachmittag des Vortages einen Ski im Tiefschnee verloren hatte, der nicht mehr gefunden wurde. So konnten wir diesen auch am Folgetag nicht gemeinsam suchen. Verrückt, aber leider war. Kopf Hoch S . – das nächste Frühjahr kommt bestimmt.
Den Sonntag nutzten wir nochmals intensiv an unserer Skifahrtechnik zu feilen. Dabei kam sogar eine Videokamera zum Einsatz. Das Resümee am Abend war dann so, dass einige gleich nochmals einen Unterricht in der Skischule bei Ihrem Richi oder Guidi gebucht haben. Von vielen gab es Zustimmung für diesen Kurs und die Bitte, dass ähnliches nächstes Jahr wieder angeboten werden soll. Nur das Wetter sollte besser sein. Wir werden sehen, was sich machen lässt.
Mit dabei waren: Sandra Baldus, Rudi Dollmann, Sonja Faltermeier, Helmut Goldbrunner, Heike Herrmann, Bianca Krumpholz, Wolfgang Lex, Katharina Lippacher, Michaela Rampfl, Ludwig Schrögmeier, Sonja Schupsky, Ulrich Suchner, Jürgen Stranghöner, Michael Kreuz (Organisation und Bericht)