Ratsch-Bladl Archiv – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 11/2006-05/2009

10.3.2009

Schliersberg statt Benediktbeuern

Filed under: Tourenberichte — admin @ 20:53

Mit Schneeschuhen und Alexander Linke unterwegs am Samstag, 28.Februrar 2009 – Mit Hoffen und Bangen (Wetter), zwischen „Möchteschon“ und „Traumichnicht“ (Lawinenlage) warteten die Teilnehmer ab, wie sich die Lage bis zum Wochenende entwickeln würde.

Alexander änderte die Tour, nicht Benediktbeuern sondern der Schliersberg war das Ziel. Ein Anruf auf der Schliersbergalm bestätigte, dass keinerlei Lawinengefahr in dieser Ecke bestünde. Ganz entspannt konnten wir also per S-Bahn und BOB von Altenerding bis Schliersee fahren und schnallten gegen 10:00 Uhr die Schneeschuhe an. Auf geht’s! Das erste Hindernis war ein riesiger, zusammen geschobener Schneehaufen, dann stapften wir über dick verschneite Wiesen und bei Sonnenschein (!) dem Wald entgegen. Ein eingezäuntes Riesengrundstück musste steil aufsteigend weglos umgangen werden.

Alexander leistete den ganzen Tag als Vorausgehender immense Spurarbeit, keiner/keine drängte sich vor, alle blieben brav hinten. Eine richtig gehende tiefe Rinne von etwa 30-40 cm Tiefe gruben wir Zehn mit unseren Schneeschuhen. Irgendwann trafen wir auf alte Aufstiegsspuren, denen wir folgten und zwischendurch ließ der Wald kleine Ausschnitte offen, um ins Tal und auf die Tegernseer Berge zu sehen. Nach geraumer Zeit stießen wir auf den Hauptweg W 15 und W 2, der sich nordöstlich mit nicht mehr großen Steigungen Richtung Schliersberg / Schliersbergalm windet.

Wenn die Sonne auf die tropfenden Fichten schien, funkelte und glitzerte der tauende Schnee wie tausend aufgesetzte Lichter. Das war wunderschön anzusehen. Weniger schön war’s, wenn so ein Platscherer einem auf den Kopf oder in den Nacken fiel.

Nach einigen kurzen Trinkpausen hielten wir an einem sonnigen Platzerl zur Mittagsrast. Die Schneeschuhe abschnallen probierte jemand aus, zack, der Fuß versank im grundlosen Schnee, also wieder anschnallen. Andere machten sich aus dem reichlich vorhandenen Schnee einen Sessel. Wir genossen die Sonne und all die Köstlichkeiten aus der Rucksackküche.

Dann erhielten wir von Alexander einen Schnellauffrischungskurs Lawinenrettung: Handhabung des Pieps, der Sonde und Schaufel. Am Ende schaufelte und schaufelte Alex im Schnee herum, um uns das Erstellen eines Schneeprofils und seiner Bedeutung vor Augen zu führen. Ihm war heiß dabei geworden, uns das Gegenteil. Die Sonne hatte auch ihren Platz gewechselt, dann also weiter. Der Gipfel des Schliersberges wurde ausgelassen, auch die Schliersbergalm, wir befanden uns ein gutes Stück über ihr. Dann traten wir aus dem Wald. Vor uns lag ein völlig unberührter Hang im gleißenden Sonnenlicht und bei mächtig viel Wärme. Diesen jungfräulichen Hang durchpflügten jetzt 20 Füße mit Yeti-mäßigen Fußspuren. Unten lag der schöne Ort Schliersee an dem noch zugefrorenen gleichnamigen See.

Dann war der Ort erreicht. Die tropfenden Schneeschuhe in den Händen strebten wir dem Cafe Milchhäusl, direkt am See gelegen, zu. Auf der Terrasse saßen wir bei allerlei Gutem in der (sehr) warmen Sonne, ach war das schön! Überhaupt, so stellten wir fest, war dieser Tag ein geschenkter Tag. Vom Wetter direkt verwöhnt, ohne Sorge wegen irgendwelcher Unbillen konnten wir ihn alle miteinander so richtig genießen. Daaaaaaaaanke Alex !!!

Mit dabei waren: Unser umsichtiger Tourenleiter Alexander Linke, Helga und Helmut Bleiel, Marianne und Georg Orthuber, Elisabeth Hetzenecker, Brigitte Neubauer, Michaela Geigl, Margit Hagen, Erika Wenhart (Bericht).

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