Ratsch-Bladl Archiv – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 11/2006-05/2009

4.6.2008

Pfingstfahrt der Alpinflöhe

Filed under: Alpinfl,Tourenberichte — admin @ 14:22

„Durchquerung der bayerischen Voralpen“
Samstag 10.5. bis Dienstag 13.5.2008

Nun, die kompletten bayerischen Voralpen haben wir nicht durchquert. Aber für die Kinder war diese erste „von-Hütte-zu-Hütte-Tour“ schon eine echte Herausforderung. Eigentlich für die Eltern auch, denn für manche war es das erste Mal, dass sie mit so viel Gepäck wandern mussten.

Nervös am Bahnhof

Samstag, 10.5.2008
Alle sind schon eine halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges in Holzkirchen. Manche waren so aufgeregt, dass sie 1,5 Stunden vorher da waren, um ja die BOB nicht zu versäumen. Zum Glück gibt´s im Bahnhofskiosk Frühstück … Eine junge Hochzeiterin verdient sich das Geld für den Kauf ihrer Brautschuhe durch den Verkauf von Kleinkram in der Bahn. Von Hanuta bis Tangaslip hat sie alles im Körberl dabei. Wir unterstützen die Sicherung unserer Renten großzügig durch den Kauf eines Hanutas!

Auf geht's ...

Von Geitau Bahnhof wandern wir bei strahlendem Sonnenschein vorbei an einem brennenden Stadel, am Segelflugplatz entlang und in schweißtreibendem Tempo hinauf zur Angelalm. Die ersten Schneereste befinden sich auf ~ 1200Hm. Auch auf den Südflanken liegt weiter oben Schnee, es wird eine anspruchsvolle Wanderung. Der Übergang zum Spitzingsee ist noch komplett schneebedeckt – und keine Spuren drin. Wir sind dieses Jahr anscheinend die ersten, die vom Schnittlauchmoos hinüber zum See wollen.

Juche, der Schnee!

Der einbrechende Rand eines Schneefeldes bringt Mike vorübergehend „in den Kopfstand“, als er den Übergang für die Kinder präpariert. Gut, dass wir anderen unten brav warten und das nicht sehen! Erleichtert sind wir, als alle heil oben angelangt sind. Einige waren noch nie auf Hochtour, so machen sie so was zum ersten Mal. Eine einzige Gruppe sehen wir im Spitzinggebiet, in normalen Sommern treten sich hier an Pfingsten die Leute tot! Nun geht’s zügig zum Gasthaus Igler abwärts, dort stößt Familie Schmidbauer zu uns. Aus dem Schwimmbecken hat die Wirtin diese Woche den letzten Schnee rausgeschaufelt, das wenige Wasser darin ist noch eiskalt. Hier ist noch Frühlingsbeginn, die Wirte sind gerade dabei, sich für die Sommersaison zu rüsten.

Pfingstsonntag, 11.5.2008
Gut gestärkt von Putengeschnetzeltem am Abend und Frühstücksbuffet am Morgen wandern wir runter zur Albert-Link-Hütte und westlich steil hinauf zur Haushamer Alm. Schweißtreibend geht’s hinauf zum Rosskopf, oben angekommen begrüßt uns ein heftiger Regenschauer mit kaltem Wind. Das Wetter zwingt uns kurzzeitig in die Bergstation eines Tellerliftes. Das nutzen die Kinder natürlich für Blödeleien. Runter zum Suttensattel sieht man die Hässlichkeit des Skibetriebs, alles steht still und sieht öde aus. Es sind auch heute nur wenige Leute unterwegs. Der steile Abstieg vom Suttenstein Richtung Bäckeralm verlangt volle Konzentration von den Kindern. Endlich, die Alm ist erreicht. Wie üblich sind jene, die am müdesten schienen, nämlich unsere Kids, diejenigen die als erste aufstehen und zum Spielplatz eilen. Wie man sieht überfordert sie das Unternehmen nicht, bisweilen fehlt nur die Motivation. In der Gruppe geht es aber eh leichter und der Abstieg (steile, geteerte Straße) gefällt den Kindern. Mike lotst uns dann noch ein Stück weglos durchs Gelände, um uns möglichst viele Höhenmeter vom Gegenanstieg zu sparen. Misstrauisch beäuge ich sein Tun, aber tatsächlich treffen wir bald den gewünschten Weg. Also, das macht er schon gut!

Auf der Siebli Winterstube geht’s rustikal zu. Wir sind hier Selbstversorger, die Hütte gehört dem Rodelclub Rottach-Egern. Nach einem halben Dutzend vergeblicher Anfragen im Suttengebiet hat sie Mike aufgetan. Er hat vorher unsere Schlafsäcke und die Lebensmittel hergefahren. Zum Glück hat der Regenschauer nur kurz gedauert, gleich sind die Kinder vor der Hütte und arbeiten am Bächlein ,das direkt vor der Haustüre fließt. Derweilen versuchen die Männer den Herd in Gang zu setzen. Da dieser keinen eigenen Abzug hat muß erst der Kachelofen angefeuert werden. Als dieser ausreichend heiß ist, muß der unter dem Herd liegende Abzug erhitzt werden, weil die Abluft sonst freiwillig nicht diesen Weg nimmt. Die ganze Hütte ist erfüllt von Qualm, es funktioniert nicht richtig. Da kann man sich gut vorstellen, wie gemütlich es früher in einer Rauchkuchl war! Erst ein nochmaliges Feuerchen im Abzugskanal bringt den Qualm in die richtige Richtung. Es gibt das Lieblingsessen aller Kinder: Nudeln mit roter Soße (gesponsert von Margot). Danach gibt es noch alle möglichen Leckereien (gesponsert von den anderen). Die Eltern bekommen sogar zu acht 2 Flaschen Wein. So wird es ein richtig gemütlicher Hüttenabend, die Kinder schlafen alle nebeneinander in einem Lager, da geht’s solange munter zu, bis Michael für Ruhe sorgt.

Pfingstmontag, 12.5.
Schon beim Frühstück lacht die Sonne durchs Fenster. Wir gehen zum Wasserfall, der direkt hinterm Haus liegt. Ich bin beeindruckt, dass es so was in den bayerischen Voralpen gibt. Kannte bisher nichts Vergleichbares hier. Für alle die ihn bisher auch nicht kennen: Liegt am Weg von Sutten zum Wallberghaus bzw. Risserkogel.

Bislang unbekannter Wasserfall

Leider fällt die Überschreitung des Risserkogels den Schneemassen zum Opfer. Das Wetter ist deutlich wärmer als gestern, so schlendern wir zur Sieblialm, wo wir auf der Wiese ein paar Gemeinschaftsspiele machen. Wer vertraut blind seinem Vordermann? Es ist schon eigenartig, diese Gefühl, wenn du dich mit den Füssen tastend durchs Gelände bewegst. Die Kinder bauen dann alle gemeinsam am Bach eine Reihe von Staumauern, es ist eine richtig große Batzerei, so recht nach Kindergeschmack.

Mittags laufen wir der Fahrstrasse entlang zum Wallberghaus hinauf. Da braucht es schon viele Motivationsschübe bei dem langweiligen Weg und der südseitigen Hitze. Lieber wären wir ja über den Grat, aber der Schnee … Wir finden unterwegs einen grossen Fleck mit Bärlauch, einen Baum unter dem Wasser hervorquillt, ein Schneefeld das es wieder mutig zu queren gilt.

Am Wallberghaus gibt es zur Belohnung ein Eis. Es befinden sich kaum Wanderer hier, der Schnee hat eben auch seine Vorteile. Mehrer Eltern dürfen noch den Setzberg erklimmen während die Kinder um die Hütte herum spielen. Nur der Jüngste, Moritz, will unbedingt wie Papa auf den Gipfel, alle Achtung! Unter Aufsicht dürfen die Kinder sich am Kletterfelsen hinterm Haus probieren, das geht schon gut. Außer uns übernachten nur 2 Pärchen dort oben. Ein bisschen leer und ungemütlich (mit dem Selbstbedienungstresen) wirkt es auf mich. Dafür ist das Lager toll, unsere Gruppe schläft in einem großen, hellen Raum zusammen, die Kinder können sich je einen Schlafpartner aussuchen, es gibt Zweierbetten nebeneinander.

Dienstag, 13.5.
Murmeltiere könnten wir des morgens beobachten, sagte die Wirtin am Vorabend. Tatsächlich sehen wir welche, eines kommt bis zum kleinen Schuppen kurz vor der Hütte. Das freut uns Erwachsene genauso wie die Kinder. Irgendwann reißen wir uns los, die heutige Etappe zu Fuß ist klein: Zur Kapelle, weiter in leichter Kraxelei zum Gipfel des Wallbergs und wieder runter zur Seilbahnstation. Ab jetzt gibt es für die Alpinflöhe, die allesamt toll durchgehalten haben, ein paar Leckerbissen: Wir fahren mit der Seilbahn runter! Wir essen ein Eis in Rottach-Egern! Wir setzen mit dem Schiff über nach Tegernsee! Wir besuchen noch einen Spielplatz!

Das ist ja der Gipfel!

Wir fahren wieder mit der Bahn bis Holzkirchen. Die Abschiedsrunde fällt im Getümmel des Bahnhofvorplatzes recht kurz aus. Anscheinend hat es allen gut gefallen, mir im übrigen auch. Bis zum nächsten Mal!

Leitung und Tourenbericht: Michael Grötsch und Constanze Klotz
Teilnehmende Familien:
Daimer, Moritz und Walter
Fiedler, Carina und Margot
Luttmann, Marc und Gitte
Mayr, Diana, Mariano und Wolfgang
Schmidbauer, Moritz, Korbinian, Gitti, Thomas
Klotz, Anton und Constanze und Grötsch Michael

2.6.2008

Was für ein Glück …

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 20:44

… hatten wir mit dem Wetter bei unserer Korsika-Reise. Dass es auch ganz anders geht, vor allem noch zu dieser Jahreszeit, zeigen die tragischen Ereignisse in den Tagen nach unserer Abreise:

Zwei Wanderer auf Korsika erfroren
und
Überflutungen auf Korsika

30.5.2008

Mountainbiketour von Bad Aibling zum Hocheck

Filed under: Tourenberichte — admin @ 20:01

Samstag, 24.05.2008, mit Leo Rauschecker – Von unserem Parkplatz in Bad Aibling fahren wir einige 100 m auf dem Radweg und biegen nach dem Bahngleis in den Wilhelm-Leibl-Weg ein. Diesem Radweg folgen wir bis kurz vor Au bei Bad Aibling. In Au folgen wir zuerst der Strasse nach Niklasreuth bis links der Weg nach Hocheck abbiegt. Auf dem Anstieg von Au
über Brettschleipfen nach Hocheck hinauf bewältigen wir bereits über die Hälfte der gesamten Höhenmeter. Eine kurze Pause an der Rast-Kapelle ist deshalb allen für eine kleine Stärkung willkommen.

Nachdem wir bei Hocheck den höchsten Punkt der Tour erreicht haben, geht es von hier aus bis Wörnsmühl vorwiegend abwärts. Über Greisbach , Dürnbach und Elbach erreichen wir das Leitzachtal, dem wir bis Wörnsmühl folgen. Schmale Wege an der Leitzach entlang, ein kleiner Bachlauf, der durch die Furth überquert wird, und herrliche Blumenwiesen bieten viel Abwechslung auf diesem Streckenabschnitt. Von Wörnsmühl bis Sonnenreuth hinauf sind noch einmal ca. 100 hm zu bewältigen, bevor wir die Abfahrt nach Niklasreuth und weiter nach Grub genießen können.

Bei einer kurzen Rast nach Grub bei Eyrain können wir schon mal zwischen den Baumwipfeln unser nächstes Ziel Wilparting ausmachen, das wir dann auch bald an Niedermooren vorbei und durch schattige Wälder erreichen. Bei der Einkehr im Gasthof Cafe zum Moar in Wilparting können wir uns ausgiebig stärken, denn auf dem letzten Streckenabschnitt geht es nur noch abwärts nach Berbling hinunter.

In Berbling nehmen wir die Gelegenheit war, um die Rokokokirche Hl. Kreuz zu besuchen. In dieser Kirche hat Wilhelm Leibl die drei betenden Frauen gemalt – eine Kopie des Bildes hängt in der Kirche, das Orginalgemälde ist in München. Von Berbling aus sind es auf dem Wilhelm-Leibl-Weg nur noch einige Kilometer, bis wir unseren Ausgangspunkt Bad Aibling erreichen.

(46 km, ca. 700 hm)

Tourenleitung und Bericht: Leo Rauschecker
Teilnehmer: Hundmaier Inge, Nardelli Lenka, Orthuber Marianne und Georg und Stadler Andreas

Korsika: Bergtour zum Capu di a Veta (703 m)

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 19:58

Freitag, 09.05.2008, mit Leo Rauschecker – Nachdem die Busfahrer bereits vorher Richtung Porto das Feriendorf verlassen haben, machen wir und kurz nach 8 Uhr auf den Weg zum Hausberg, zum Capu di a Veta. Vom Feriendorf aus gehen wir Richtung Süden bis zum Hotel Corsica und weiter geht es auf einem staubigen Fahrweg bis zum Hochspannungsmasten. Viele Blumen und vor allem Zistrosen stehen überall am Weg in voller Blüte. Für die Fotografen bieten die Blumen reichlich herrliche Motive.Bei der Gipfelbrotzeit gibt es sogar ein Fünfgänge-Menü – jeder steuert etwas von dem Mitgebrachten bei. (Wildschweinwurst und Bagette, Kuchen, Kekse, Studentenfutter und Apfel).

Auf Tour

Nach ausgiebiger Brotzeit und Rundumsicht steigen wir auf der Ostseite des Berges wieder ab. Durch Macchia und Plattenzonen und interessanten farbigen Felsformationen steigen wir wieder abwärts. Wir finden sogar den Zistrosenwürger, den wir im Auftrag von Günther Witt fotografieren sollen. Teilweise ist die Macchia so hoch, dass der ausgewaschene Weg in einem schattigen Tunnel aus zugewachsenen Stauden verläuft. Nachdem wir wieder auf der Strasse sind, ist es nur noch ein kurzes Stück, bis wir unser Feriendorf kurz nach 14 Uhr erreichen.

Tourenleitung und Bericht: Leo Rauschecker
Teilnehmer: Kratzer Hans, Orthuber Marianne und Georg, Treml Erika, Witt Resi und Wunderle Hans

Korsika: Carrozzu-Hütte und Spasimata-Hängebrücke

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 19:56

Dienstag, 06.05.2008, mit Leo Rauschecker – Nach einer abenteuerlichen Fahrt mit dem Bus, die unserem Busfahrer Dieter eine wahre Höchstleistung abverlangt, erreichen wir den Parkplatz Auberge de la Foret de Bonifatu. Unser Bus ist einfach für korsische Verhältnisse zu lang und umdrehen wäre auf der Strasse bis zum Parkplatz sowieso nicht möglich gewesen.

Im Tal des Figarella

Vom Parkplatz aus folgen wir zuerst dem Forstweg durch schattige Kiefernwälder entlang dem Ufer des Figarella-Baches. Nach der ersten Hängebrücke steigt unser Weg etwas steiler an und nach einigen sportlichen Einlagen eim Überqueren von einigen Bachläufen gelangen wir über plattige Passagen teils seilgesichert zur Spasimata-Hängebrücke. Obwohl wir die Brücke nur einzeln überqueren, kommt diese in der Mitte ganz schön ins schaukeln. Nach einer kurzen Rast auf der anderen Seite geht es wieder zurück und hinauf zur Carrozzu-Hütte (1270m ).

Hängebrücke über den Figarella-Bach

Auf dem Weg sind viele Prozessionsspinner und Eidechsen unterwegs, da heißt es aufpassen. Bei einer weiteren Pause auf der Hütte werden die letzten Brotzeitreste verzehrt. Da wir noch reichlich Zeit haben, wird in der Nähe der ersten Hängebrücke die Gelegenheit für eine Abkühlung im Bach genutzt, Hans schwimmt sogar im Wasser. Irgendwann aber drängt doch die Zeit zum Aufbruch damit wir rechtzeitig unseren Ausgangspunkt erreichen.

(9 Uhr 20 – 16 Uhr, 750 hm)

Tourenleitung und Bericht: Leo Rauschecker
Teilnehmer: Döllel Eva-Maria und Hans, Hettenkofer-Katterloher Maria, Katterloher Bernhard, Puchta Lydia, Wanderer Jakob und Wörndle Ade.

28.5.2008

Capu Rossu – unvergleichliche Aussichtskanzel am Golf von Porto

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 06:04

Wanderung an Korsikas zerklüfteter Westküste – hinaus auf eine kühne Felsklippe

So sanft sich die Ostküste Korsikas mit seinem Hügelland, den breiten Schwemmlandebenen und den flachen traumhaften Stränden präsentiert, so wild und unnahbar zeigt sich die Küste im Westen der Insel, da, wo viele kleine durch tiefe Flusstäler getrennte Gebirgszüge aus Granit, Gneis und Porphyr in steilen Klippen und Buchten ins Meer fallen.

Von der gewundenen Küstenstraße aus ist es bereits von weitem zu sehen, das Capu Rossu, das kühn nach Westen hinaus ragende Kap aus rotem Porphyr. Hier ist der westlichste Punkt Korsikas. Hier verliert sich der Golfe de Porto, der mehr als 10 km tief in die wilde Westküste Korsikas einschneidet, im Mittelmeer.

Capu Rossu mit Tour de Turghio

Vom Ausgangspunkt der Tour aus sind bereits Verlauf und Ziel der „Tour de Capu Rossu“, der hoch auf dem Kap thronende Genuesenturm, schön zu überblicken. Zuerst geht es sanft zwischen lichter blühender Macchia hinunter in die Senke vor dem sich in braunrotem Fels erhebenden Kap. Schlängelt sich der Weg anfangs noch gemächlich in weit ausholendem Bogen durch das dunkle Macchiagebüsch kapwärts, so legt er jäh an Steilheit und Schönheit zu, sobald er den Fuß der rot aufgetürmten Porphyrfelsen erreicht. Das vergnügliche Ansteigen durch die Felsen der anfangs steilen, aber reich mit Blumen gesäumten Rinne, lässt den trainierten Wanderer rasch die Mühe und Hitze des Ansteigens vergessen. Erst ganz zuletzt, da wo bereits die kühle Brise vom Meer her das Steigen erleichtert, ist das Ziel erreicht, der Tour de Turghio, der Turm der auf dem Capu Rossu thront.

Welch eine herrliche Rundsicht! Im Norden der Golfe de Porto mit seinem tiefblauen Wassern, gesäumt von den schroff gesplitterten Felsabstürzen der geborstenen Steilküste, die hier 300 Meter senkrecht in türkiesfarbene Buchten hinabstürzt; im Osten die schmale felsige Landzunge auf der wir hergewandert sind, die Felsformationen der Calanche und dahinter sich klar abzeichnend die schneebedeckten Berge; im Süden reihen sich unzählige Felsrücken und Buchten horizontwärts aneinander und im Westen verschmelzen in dunstiger Weite Himmel und Meer.

Die Teilnehmer:
Döllel Eva-Maria, Döllel Johann, Klein Karin, Klein Gundram, Kopf Bärbel, Niedermeier Erika, Ottmann Christa, Ritzer Marianne, Ruhland Karl, Scholz Annemarie, Sperle Meta, Wanderer Christa, Wanderer Jakob, Wörndle Sonja, Ziegelmeier Helga. Ihnen danke ich für ihre Begleitung. Euer Reinald Zölch

Daten zu Tour:
Sagenhafte Aussichtstour zum Genuesenturm auf der roten Felsenklippe Capu Rossu. Die Wanderung zu der 300m senkrecht abfallenden Felsenklippe gehört zu den eindrucksvollsten Erlebnissen Korsikas. Leichte Kurzwanderung auf guten Pfaden. 500 Hm, 3.00 Stunden Gesamtgehzeit.

Wanderung hinauf zum Refuge d’Ortu di u Piobbu, 1588 m

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 06:02

Von Blumen begleitet durch lichtdurchfluteten Kiefernhochwald zu einer korsischen Berghütte

Das Forsthaus Maison Forestiere Bonifatu ist beliebter Ausgangspunkt für Touren im Herzen des Cirque de Bonifatu. Hier im Nordwesten der Insel beginnt das eigentliche „Gebirge im Meer“, jener Gebirgszug, der, einem Rückrat gleich, sich mit mehr als 50 Gipfeln über 2000 m – darunter sein Kulminationspunkt, der Monte Cinto mit 2706 m – von Nordwest bis Südost durch die gesamte Insel zieht. Vom gut erreichbaren Forsthaus zieht ein herrlich vielfältiges Tal entlang des Malagjia-Bachs sehr abwechslungsreich in nordöstlicher Richtung hinauf zum Refuge d’Orto di u Piobbu in 1588 m Höhe.

Refuge d'Ortu di u Piobbu

Das erste Wegstück ist ein breiter Forstweg entlang der rauschenden Figarella mit ihren glasklaren großzügigen Badegumpen, die zum Verweilen einladen. Gleich nach der Abzweigung vom gemeinsamen Weg zur Carrozzu-Hütte kehrt Einsamkeit ein. Gerade zwei Wanderern werden wir heute begegnen. In einem eng eingeschnittenen Tälchen geht es auf befestigtem Weg hinauf. Gegenüber blitzen die Bohrhaken eines Klettergartens in der Felswand. Bald weitet sich das Tal. Dort, wo der Weg sich auf der südexponierten Talseite in weit ausholenden Kehren durch die von rostrotem Porphyr geprägte Felslandschaft hinaufschlängelt, zeigt er sich von seiner bezaubernden Seite. Kontrastreich und mit intensiv typischer Färbung begleitet uns das Farbenspiel von duftendem Lavendel, stacheligem Ginster, buschiger Weißer und Roter Zistrose und hochgewachsenem Affodill, aus dunklem Violett, sattem Gelb, strahlendem Weiß und frechen Pinktönen. Bei etwa 1000 m wechselt der Wanderweg auf die andere, schattige Talseite. Urwüchsiger lichter Bergwald mit mächtigen Lariciokiefern nimmt uns auf. Für die nächsten 500 Hm stellt der schattenspendende Urwald die gewaltige Kulisse unseres steiler werdenden Anstiegs. Gefallenen Baumriesen kündigen die Waldgrenze an. So unvermittelt, wie er uns aufnahm, entlässt uns der Hochwald wieder aus seinem Bann. An einer Wegkehre auf einem Rücken weicht der Bergwald ganz einer offenen Landschaft mit kleinwüchsigem Gehölz aus Baumheide, Ginster und hellstämmigen Birken. Ein herrlicher Rastplatz. Der Blick schweift vom schneebedeckten 1951 m hohen Cappu a u Ceppu aus grauem Granit im Südwesten nach Nordwesten hinaus ins weite Tal der Figarella bis zu den rotfarbenen, 2010 m hohen Felszähne der Capu a u Dente, im Nordosten. Bald ist das Refuge d’Ortu di u Piobbu sichtbar.

Die dunkle Holzhütte mit ihren grünen Fensterläden ist offen, der Hüttenwart nicht da. Die Terrasse des Refuge ist ein prächtiger Aussichtsplatz. Hier lässt es sich trefflich verweilen. Die kleine mit rotem Blech gedeckte Hütte steht herrlich gelegen im weiten Rund des Talschlusses, umgeben von Birkenwäldchen mit Büscheln von jetzt in voller Blüte stehendem grüngelb leuchtendem Nieswurz.

Das Refuge d’Ortu di u Piobbu ist wie alle korsischen Berghütten im Besitz der Forstverwaltung und eine Selbstversorgerhütte. Die Nächtigung kostet laut Anschlag 9,50 €. Etwa 100 m von der Hütte entfernt, gibt es einen windgeschützten überdachten Kochplatz mit eingerichteten Gaskochstellen und auch ein Häuschen mit WC und Waschgelegenheit. Wer den korsischen Weitwanderweges GR 20 in Nordsüdrichtung von Calenzana aus bis zu seinem Ende in Conca geht, nächtigt hier zum ersten mal, bevor es auf der Zweiten Etappe weiter zur Carozzu-Hütte geht.

Für den Abstieg empfehlen wir nicht denselben Weg, sondern einen anderen, aussichtsreicheren, auf dem sich immer wieder schöne Blicke auf die Berge im Süden und zurück zur Hütte eröffnen. Man wählt dazu, nach dem Wechsel auf die orografisch rechte Talseite, die beschilderte Querung südlich unterhalb der Punta Pinzalona (1225 m) und den anschließenden Abstieg auf deren Südwestrücken hinunter zur Punta di Ficaghiola (861 m). Von dort leitet ein steiler aber bequemer Waldweg hinunter zum Forsthaus Maison Forestiere Bonifatu, das nach Überquerung einer Hängebrücke und einem kurzen Gegenanstieg erreicht wird.

Die Teilnehmer:
Budil Günther, Kirmair Josef, Ottmann Christa, Puchta Gernot, Stimmer Robert, Trinkberger Fridoline, Wenhart Erika, Zölch Katja Victoria.
Ihnen danke ich für ihre Begleitung und im Besonderen dem Kratzer Hans für die partnerschaftliche Leitung der Tour. Euer Reinald Zölch

Daten zur Tour:
Langer, gemütlicher Waldanstieg zur Hütte am Fuß des Capu a u Dente. Das leicht erreichbare Refuge gehört zu den schönsten Hüttenzielen im Norden Korsikas; Höhenunterschied 1050 Hm, Gesamtgehzeit 6 Stunden; empfehlenswerte Abstiegsvariante über Punta di Ficaghiola (861 m).

Klippenwanderung bei Calvi an der NW-Küste Korsikas

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 05:53

Über prächtig grobe Granitklippen zu feinsandigem Strand

Vom Wilden zum Sanften und vom Groben zum Feinen, so könnte man die Wanderung an der Nordwestküste Korsikas kurz und knapp auf den Punkt bringen. Die „Tramway de la Balagne“ bringt uns von der Hafenstadt Calvi bis zur Haltestelle „Giorgio“, dem Ausgangspunkt der Tour. Auf Pfadspuren sucht man sich den besten Weg durch die weiß und gelb blühende stachlige Macchia hinunter zur nahe gelegenen Bucht Portu Algajo. Weglos geht es direkt am Meer entlang über Klippen aus rauem Granit, über und neben uns die vielfältige bunt blühende Flora der Küstenvegetation. Immergrüne Sträucher und zahlreiche Blumen, wie weiße Zistrose, gelber Zistrosenwürger, weiße und pinkfarbene essbare Mittagsblume, Hasenschwänzchen und viele, viele andere Pflanzen sind dort zu bestaunen.

Besonders wild und schön zugleich zeigen sich zwei ins Meer ragende felsige Klippen, um welche sich die Route schlängelt. An der eher steilen Puntu Carchincu türmt sich schroffes Felsgestein aus von Wind und Meer gerundetem Granit. Ganz anders präsentiert sich der bald folgende schöne Aussichtspunkt, Punta Caldanu. Dort steht ein verfallener Sarazenenturm über weitläufigen Granitflächen, die, von Meerwasser und Wind poliert, weit ausgebreitet sanft ins Meer hinunter geleiten. Hier trifft man auf „Einlegearbeiten“ von ganz besonderer Art. Schwarzbraun gefärbte Adern aus Basalt und erhabene Quarzadern durchziehen wie Narben die hellen Flächen des Granitgesteins. Riesige Granitblöcke säumen den Weg.

Blick von der Punta Caldanu nach Calvi

Diesem wilden und bezaubernden Küstenabschnitt folgt eine sanftere granitgesäumte Küstenlandschaft mit wunderschönen, geschützten und feinsandigen Buchten, die zum Bade laden. Wie gesagt, vom Wilden zum Sanften. Hinter einem Felsvorsprung ändert sich das Gesicht der Küste vollkommen. Das Schwemmdelta des Fiume Seccu Rau ist erreicht. Äußerst grober Kies trennt hier Meer und Land. Der bisherige Tanz über den warmen rauen Granit wird abgelöst durch teils mühsames Stapfen auf grobem Geläuf. Die ständig wechselnde Buntheit der wirklich großen Kiesel, keiner wie der andere, lenkt jedoch ab und verführt zum Sammeln. Nach der Einmündung des kalten Bachs Ruissea de Campu Longu wechselt der Strand zum zweiten Mal in Gänze sein Gewand. Der bunte Kiesstrand wird abgelöst vom feinen Sandstrand des Golf de Calvi. Wie gesagt, vom Groben zum Feinen. Barfuß, mit hochgekrempelten Hosen, die Schuhe in der Hand und den Kopf voll von Eindrücken geht es zurück nach Calvi.

Die Teilnehmer:
Döllel Eva-Maria, Etzel Agnes, Etzel Herrmann, Groden Gisela, Hein Günther, Kopf Bärbel, Linke Alexander, Mau Ottilie, Ottmann Christa, Ottmann Günther, Roming Petra, Ruhland Karl, Teige Karin, Witt Günter, Wörndle Adolf, Wörndle Sonja, Ziegelmeier Helga, Zölch Katja Victoria.
Ihnen danke ich für ihre Begleitung. Euer Reinald Zölch

Daten Zur Tour:
Fahrzeit Calvi – Giorgio ca. 20 min., Einzelfahrschein 3,60 € (Mai 2008); 3-4 Stunden Gehzeit; ca. 50 Hm; Wanderung unmittelbar am Meer entlang, anfangs in stetem Auf und Ab; ab Baie Algajo ca. 5 km Granitklippen mit eingelagerten Sandbuchten, nach Punta Carchincu – unterhalb des Privatanwesens – kurzer leichter seilversicherter Abschnitt, schöner Aussichtspunkt am verfallenen Sarazenenturm der Punte Caldanu; anschließend zwei kleine feinsandige Badebuchten, jeweils mit Einkehrmöglichkeit (teuer) direkt am Strand; anschließend 2 km grober Kiesstrand, hier Militärgelände bis zur Bacheinmündung (Durchgang am Strand geduldet); zuletzt barfuß am feinsandigen Strand zurück nach Calvi.

27.5.2008

Wanderung auf den Breitenstein (1575 m)

Filed under: Tourenberichte — admin @ 20:05

Sonntag, 25.05.08 mit Martin Kindermann

Auf die Vorhersagen der Wetterfrösche kann man sich einfach nicht verlassen. Die sprachen einige Tage vorher noch von Sonne und sommerlichen Temperaturen. Am Samstag dann war die Rede von Schauerneigung und Sonne ab Mittag. So ungefähr dazwischen war’s letztendlich. Über dem Wendelstein hing ein Wolkengebräu, es blieb jedoch trocken bei meist angenehmer Temperatur.

Die Anfahrt über Weyarn, durch das schöne Leitzachtal bis Fischbachau und hinauf nach Birkenstein verlief zügig. Vom Parkplatz weg geht’s ganz bequem auf breitem Weg bergwärts, Richtung Kesselalm. Die herrlichen Blumenwiesen begeistern, denn dort oben ist jetzt Frühling. Schusternagerl, Flockenblume, Enzian, Soldanellen, Schlüsselblumen, Trollblumen, Hahnenfuß, Lichtnelken und sonst noch was stehen üppig blühend in den Wiesen. Am Sattel faucht uns ein kalter Wind entgegen. Der reißt aber auch die Wolken auseinander und die blauen Flecken am Himmel werden immer größer. Dann wird aus dem breiten Weg ein Pfad, der etwas steiler hochzieht zur Hubertushütte. Von dort ist’s auf den Gipfel nicht mehr weit. Wir sehen im Norden ins flache Land hinaus, im Süden steht der Wendelstein im Blickfeld, mit allerlei Technik auf dem Buckel. Und natürlich die ganze Kette der Bayerischen Voralpen, alle weitestgehend schneefrei. Dazwischen die kleinen, schmucken Orte. Unser bayrisches Hoamatl ist ja wirklich ein Schmuckkastl, gegen nix in der Welt einzutauschen!

Am Breitenstein-Gipfel

Unangenehm kalt wird’s um den Rücken, wir steigen ab zur Hubertushütte. Auf der windgeschützten, Sonnen beschienener (!) Terrasse ist gut sitzen, wir genießen das so richtig, haben heute ja auch alle Zeit der Welt. Irgendwann trommelt Martin seine Mannschaft zusammen, wir gehen Richtung Bucheralm, wieder vorbei an unzähligen, farbenfrohen Blumenwiesen. Der Weg ist zunächst schmal und steinig, mündet später in breiten Waldweg ein und endet schließlich an der Wallfahrtskirche Birkenstein. Leider ist uns ein Besuch des Kircherls nicht möglich, es ist brechend voll, eine Marienvesper wird gehalten.

Abstieg über Almwiesen

So streben wir dem nahen Parkplatz zu, nehmen Abschied voneinander und ab geht’s Richtung Heimat. Ein ganz gemütlicher Wandertag war das, so richtig was zum Genießen und das taten wir in vollen Zügen. Mit Martin gibt’s immer was zum Lachen und im Gespann mit jemand anderen doppelt. Aber die Kranzler sind allesamt keine griesgrämigen Leut’, sind immer gut drauf!

Diesmal waren dabei: Tourenleiter Martin Kindermann, Barbara Thaler, Ingeborg Kanacher, Franziska und Fritz Müller, Doris Müller, Mechthild und Alfred Stratmann, Marion Keube, Irmi Faltermeier, Christl und Jakob Wanderer, Erika Wenhart (Bericht).

22.5.2008

Korsika: Sonnenuntergang an der Punta Revellata

Filed under: Korsika,Tourenberichte — admin @ 13:38

Eigentlich sollte uns diese Korsika-Abschieds-Tour ja an die Kirche Notre Dame de la Serra führen, aber da hätten wir entweder auf das Essen oder die Sonne verzichten müssen: Essenszeit und Sonnenuntergang waren nicht kompatibel … so sind wir dann mit dem Bus durch Calvi gefahren (irrtümlicherweise durch die Stadt, aber der Dieter mag inzwischen enge Straßen) und hinaus an die Punta Revellata, wo wir es uns unweit der Straße bequem gemacht haben.

Erfreulicherweis hat uns trotz Wetterumschwungs die Sonne dann auch noch den Gefallen getan, zum Abschied eine schöne Färbung anzunehmen, und so konnten wir bei einem netten Ratsch und auch einem Glaserl Wein, das sich etliche Teilnehmer mitgebracht hatten, die Sonne im Meer versinken sehen.

An der Punta Revellata

Mit dabei waren: fast alle

Tourenleitung und Bericht: Hans Sterr

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